Ein Chor für alle Fälle
1897 wurde der Kirchenchor Cäcilia Neunkirchen von 25 jungen Männern gegründet. Schon bald entwickelte sich diese kleine Gemeinschaft zu einem gemischten Chor, vorübergehend auch mit Kindern. Der Chor hat gute und schlechte Zeiten erlebt, oft in Abhängigkeit vom Engagement und Können des jeweiligen Dirigenten, er hat zwei schreckliche Kriege überdauert und wurde allen Hindernissen zum Trotz zu dem, was er heute ist: ein gemischter Kirchenchor, der sich hören lassen kann. Das Repertoire hat sich im Lauf der vielen Jahre dem zeitgemäßen Verständnis von Kirchenmusik angepasst. Neben mehrstimmigen Messen und anderen geistlichen Chorwerken aus mehreren Jahrhunderten stehen auch neues geistliches Liedgut und weltliche Lieder auf dem Programm. Dazu lässt der Chor nicht nur in der Kirche, sondern auch bei anderen Gelegenheiten die Stimmen erschallen. Zurzeit gehören 45 Sänger*innen dem Chor an. Neben dem oft gelobten „schönen Gesang“ zeichnet den Chor auch sein gutes, fast familiäres Miteinander von Jung und Alt, Alteingesessenen und Neubürgern, Katholiken und Protestanten aus. Entscheidend beigetragen zum Fortbestehen des Chores hat zweifellos unser verehrter Dirigent Ulrich Röttig a. D., der den Laienchor in 44 Jahren zu einer beachtlichen Qualität geführt hat.
Das Jahr 2024 brachte dann den großen Umbruch: Zum 1. Dezember ging Herr Röttig in den Ruhestand. Und damit drohte nach 128 Jahren dem Chor das Aus, denn ausgebildete Kirchenmusiker sind heutzutage dünn gesät. Über Monate stand für uns Sängerinnen und Sänger die bange Frage im Raum: Wird es für den Kirchenchor Cäcilia Neunkirchen eine Zukunft geben? Es gibt sie, denn Martin Blumenthal aus Much-Marienfeld erklärte sich bereit, neben seinen zahlreichen anderen Aufgaben auch bei uns die Chorleitung zu übernehmen. Danke, lieber Martin! Und so hat ein neues Kapitel unserer Chorgeschichte begonnen; man könnte fast sagen, dass der Chor noch einmal richtig Fahrt aufgenommen hat und zuversichtlich hofft, dass das, was 1897 25 junge Männer begonnen haben, auch in Zukunft fortbestehen kann.

Wöchentliche Proben:
Mittwochs von 20.00 Uhr – 21:30 Uhr im
Pfarrheim St. Margareta, Neunkirchen.
Sicher ist jetzt für Menschen, die Spaß am Singen haben, eine gute Zeit, sich uns anzuschließen. Zum unverbindlichen, formlosen Kennenlernen sind alle eingeladen, die Spaß am Singen haben, unabhängig von Alter, Geschlecht und Religionszugehörigkeit. Notenkenntnisse sind zweifellos von Nutzen, aber keineswegs Voraussetzung. Und ganz sicher wird niemand einem Vorsingen unterworfen. Kommen Sie einfach mittwochs einmal vorbei, besonders jetzt, wo die dunkle Jahreszeit beginnt, und erleben Sie, wieviel Freude gerade das gemeinsame Singen in netter Runde macht.
Ansprechpartnerin:
Roswitha Böhnert
Tel. 02247 5770
Chorleiter:
Martin Blumenthal
Tel. 02245 5005
25.11.2024
Viele tolle Jahre wurden gefeiert
Verabschiedung und Jubilarehrung beim Kirchenchor Cäcilia Neunkirchen
Ohne ein paar Tränchen ging es beim diesjährigen Cäcilienfest des Kirchenchors von St. Margareta nicht ab. Denn an diesem Abend verabschiedeten die Sänger und Sängerinnen ihren langjährigen Chorleiter in den Ruhestand und feierten ihn für „viele tolle Jahre“. Ulrich Röttig war ab 1980 Kirchenmusiker in Neunkirchen und für die meisten der Chormitglieder der erste und einzige Chorleiter. Doch einige Sänger und Sängerinnen gehörten schon früher dem Chor an, wie etwa das Ehepaar Marlene und Klaus Schmitz, die an diesem Abend für 60 Jahre Sängertätigkeit geehrt wurden. Marlene, die damals noch Schmidt hieß, trat mit 14 Jahren trat in den Chor ein. Der zwei Jahre ältere Klaus Schmitz kam kurze Zeit später auch dazu. Die beiden kannten sich zwar von Kindesbeinen an, aber im Chor funkte es erst. Auch Rita Heimann, die zehn Jahre später zum Kirchenchor kam, kann sich noch an die Zeit vor Röttig erinnern. Sie wollte immer schon in den Chor, weil ihre Schwester Edith dort mitsang. Da ihre Eltern sie erst in den Chor gehen ließen, als sie den Führerschein in der Tasche hatte, besuchte sie noch am Tag der bestandenen Fahrprüfung die erste Probe. Zehn Jahre lang arbeitete sie auch im Vorstand des Chores mit. Vorstandsmitglied Sven Hein, der die Ehrung vornahm, stellte fest, dass sie nicht nur als Jägerin, sondern auch als Sängerin sehr treffsicher sei. Ludger Aldorf, der seit 25 Jahren den Bass verstärkt, war aus gesundheitlichen Gründen verhindert, Urkunde nebst Anstecknadel entgegenzunehmen. Auch Karin Schmitz, die seit zehn Jahren im Sopran mitsingt und dort „Entspannung findet“, wie Sven Hein bemerkte, erhielt ein kleines Präsent.



15.11.2024
„Ära Röttig“ geht zu Ende
Der langjährige Chorleiter des Kirchenchors geht in den Ruhestand
Neunkirchen. Im Kirchenchor von St. Margareta kommt schon etwas Wehmut auf, denn die Zeichen stehen auf Veränderung. Chorleiter Ulrich Röttig verabschiedet sich Ende November in den Ruhestand. Ulrich Röttig leitet den Chor seit 44 Jahren und machte ihn zu dem, was er heute ist: einer der wenigen Kirchenchöre im Erzbistum Köln mit großer Mitgliederzahl und anspruchsvollem Repertoire. Am 1. Juni 1980 trat Röttig, der aus einer Hennefer Musikerfamilie kommt – Vater Karl war unter anderem Organist und Chorleiter an St. Michael in Hennef-Geistingen, Bruder Jochen an St. Patricius in Eitorf – seinen Dienst in Neunkirchen an. Mit Sachkenntnis und Empathie für seine Sängerschar verstand es der junge Mann, ein Ensemble zu formen, das sich vorwiegend im sakralen aber durchaus auch im weltlichen Musikbereich einen Namen machte und sich auch an die großen Werke der Musikliteratur heranwagte. Ob a capella, mit Orgel oder großem Orchester, mit Einfühlungsvermögen und intensiver Probenarbeit wurden von Ulrich Röttig Gottesdienste und Konzerte mit traditioneller und neuer Musik erfolgreich gestaltet. So wurden seine Chorkonzerte in den 1980er und 1990er Jahren zu einer bekannten und beliebten Einrichtung. Besonders im Gedächtnis geblieben sind die Aufführung von Georg Friedrich Händels „Messias“ im Jahr 1986, Joseph Haydns „Schöpfung“ zum 100jährigen Chorjubiläum 1997 und das gemeinsame Konzert mit dem Eitorfer Kirchenchor 2001, in dem unter anderem der von Felix Mendelssohn-Bartholdy vertonte „42. Psalm“ aufgeführt wurde.
Das 120-jährige Jubiläum feierte der Chor mit einem vielbeachteten weltlichen Konzert, als hätte man geahnt, dass das 125-jährige infolge von Corona nur nachträglich, aber dafür mit einer fulminanten Auferstehungsmesse begangen werden konnte. Mit Erreichen der Altersgrenze wechselt Ulrich Röttig nun in den Ruhestand. Am Freitag, 22. November, gestaltet der Kirchenchor um 19 Uhr in St. Margareta eine Festmesse zu Ehren der heiligen Cäcilia, der Patronin der Kirchenmusik, zu der alle Pfarrangehörigen, besonders die Freunde und Förderer des Chors, eingeladen sind. Anschließend wird Röttig im Rahmen eines geselligen Beisammenseins im Pfarrheim feierlich verabschiedet. Einen Kirchenchor ohne den beliebten „Ulrich“ kann sich so manches Chormitglied noch nicht so recht vorstellen. Denn 44 Jahre sind eine lange Zeit und nur wenige der rund 50 Sängerinnen und Sänger gehörten dem Kirchenchor schon vor der „Ära Röttig“ an. Ein kleiner Trost bleibt: Röttig hat „seinem“ Chor versprochen, ihn nicht hängenzulassen und in Notfällen als Chorleiter einzuspringen.



23.09.2023
Willkommene Abwechslung
Bei einer Wanderung durch das Wahnbachtal vergaßen die Kirchenchorsänger den Probenstress
Neunkirchen. „Wir bewegen uns langsam wieder auf das Weihnachtsfest zu“, stellte jetzt die Stimmbildnerin Ute Eisenhuth fest, als sie im Kirchenchor Cäcilia wieder einmal für den Feinschliff sorgte. Wie wahr, wie wahr! Der Chor probt schon seit einiger Zeit die Turmbläsermesse von Fridolin Limbacher und weitere Schmankerl für die Christmette in St. Margareta. Zudem stehen Anfang November die traditionellen Ökumenischen Konzerte des Lions Clubs auf dem Terminkalender der Sänger und auch dafür muss noch geprobt werden. Um einmal etwas Abstand zu den intensiven Proben zu gewinnen kam kürzlich eine Wanderung nach Pohlhausen gerade recht. Nachdem der Chor die Sonntagsmesse in St. Margareta mitgestaltet hatte, wählten die wanderfreudigen Sänger unter Führung von Christoph Klein witterungsbedingt vorwiegend Waldwege, die genügend Schatten boten, und erklommen frohgemut vom Mitteldamm der Talsperren-Anlage aus die Pohlhausener Höhe. Am Ziel angekommen zogen sie singend im Gasthaus Bockenbusch ein und wurden von den bereits anwesenden „fußkranken“ Mitsängern freudig begrüßt. Einige Sänger hatten sich auch per Bus oder mit dem Fahrrad auf den Weg gemacht. Glücklich vereint genoss der Chor bei Köstlichkeiten vom Grill und kühlen Getränke das harmonische Beisammensein. „Ein rundum schöner Nachmittag“, war man sich einig.
